Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


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Justus Möser - Philosoph Staatsman Publizist

Tagung vom 05. - 07.10.2023

Tagungsort: Gebäude 15 Raum 15/318, Seminarstraße 20

Abendvortrag: Gebäude 41 Hörsaal 41/112, Neuer Graben 40

Justus Möser (1720–1794) galt den Zeitgenossen als einer der großen Prosaschriftsteller der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts: Als philosophischen Historiker verglich man ihn mit David Hume, als Staatsmann und Volkserzieher mit Benjamin Franklin. In seinem Frühwerk verbindet er die tugendskeptische Psychologie von Marivaux und den politischen Epikureismus Saint–Évremonds in literarischen Arbeiten, die von sich selbst behaupten, das Publikum in sokratischer Manier aufzuklären. In den 1750er und 1760er Jahren entwickelt er in der Auseinandersetzung mit Voltaire und Hume, mit Montesquieu und Rousseau ein neues schriftstellerisches Selbstverständnis: Er tritt nun in der Persona des patriotischen Philosophen, Staatsmanns und Publizisten auf, der die „unpolitische Philosophie“ des Aufklärungszeitalters einer humorvollen Prüfung aussetzt. In der „Osnabrückischen Geschichte“ sucht er die Allianz mit den Landeigentümern, erhebt sie zu den wahren Bestandteilen des politischen Körpers und führt den Lesern die Usurpation der Souveränität vor Augen. Die Intelligenzblatt-Beiträge, die unter dem Titel „Patriotische Phantasien“ bekannt werden, unterrichten die Adressaten über die Kriterien einer legitimen gesellschaftlichen Ordnung, fördern den Einsatz für die öffentlichen Angelegenheiten und werfen ein ironisches Licht auf ästhetische und intellektuelle Moden, die dem Despotismus vorteilhaft sind.

Programm

Donnerstag, 5. Oktober 2023

Begrüßung und Eröffnung

9:00–9:10 Uhr | Alexander Bergs (Dekan des Fachbereichs), Christian Schneider (Direktor des IKFN): Begrüßung

9:10–9:30 Uhr | Olav Krämer, Vincenz Pieper: Einführung

Sektion I: Aufklärungskonzeption und schriftstellerisches Selbstverständnis Diskussionsleitung: Olav Krämer

9:30–10:30 Uhr | Gideon Stiening: Mösers Konzeption von Aufklärung und Volksbetrug

10:30–11:00 Uhr | Kaffeepause

11:00–12:00 Uhr | Olga Katharina Schwarz: Rhetorische Strategien im Werk Mösers

12:00–13:00 Uhr | Magdalena Fricke: Geschlechterpolitik bei Justus Möser

13:00–14:30 Uhr | Mittagspause

Sektion II: Theologisch-politische Problemlagen

Diskussionsleitung: Anton Bröll

14:30–15:30 Uhr | Stefan Klingner: Mösers funktionale Religionstheorie

15:30–16:30 Uhr | Kai Gräf: Mösers Briefe „Ueber die allgemeine Toleranz“

16:30–17:00 Uhr | Kaffeepause

17:00–18:00 Uhr | Vincenz Pieper: Mösers Antwort auf das „Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars“

18:00–19:00 Uhr | Eleonora Travanti: Mösers „Schreiben an Herrn Aaron Mendez da Costa“ und die christlich-pharisäische Erfindung der Auferstehungslehre

Öffentlicher Abendvortrag

20:00 Uhr | Kai Bremer: Möser im Kontext des Sturm und Drang. Zu „Von Deutscher Art und Kunst“

Freitag, 6. Oktober 2023

Sektion III: Ethik und Ästhetik Diskussionsleitung: Gideon Stiening

9:00–10:00 Uhr | Olav Krämer: Mösers ‚Aktientheorie‘ und seine Äußerungen zum ‚Recht der Menschheit‘

10:00–11:00 Uhr | Elisabeth Flucher: Mösers Abhandlung über den „Werth wohlgewogener Neigungen und Leidenschaften“

11:00–11:30 Uhr | Kaffeepause

11:30–12:30 Uhr | Christoph Schmitt-Maaß: Mösers Rezeption der französischen Moralistik

12:30–14:00 Uhr | Mittagspause

14:00–15:00 Uhr | Eric Achermann: Mösers „Harlekin“

15:00–16:00 Uhr | Martin Siemsen: Justus Möser, William Hogarth und „The Analysis of Beauty“

16:00–16:30 Uhr | Kaffeepause

Sektion IV: Staatsphilosophie, Ökonomie, Geschichte

Diskussionsleitung: Magdalena Fricke

16:30– 17:30 Uhr | Oliver Bach: Mösers Schriften zur Staatslehre

17:30–18:30 Uhr | Christopher Meid: Mösers Germanenbilder

Anschließend gemeinsames Abendessen Osnabrücker Pizzahaus (Markt 25)

Samstag, 7. Oktober 2023

Diskussionsleitung: Vincenz Pieper

9:00–10:00 Uhr | Ere Nokkala: Mösers Konzeption der Ökonomie

10:00–11:00 Uhr | Annette Meyer: Mösers Geschichtskonzeption 

11:00–11:30 | Kaffeepause

11:30–12:30 Uhr | Susan Richter: Möser und die Französische Revolution

ca. 13:00 Uhr | Ende der Tagung