Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Diderot: Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences, des artes et des métiers

ENCYCLOPÈDIE, | OU | DICTIONNAIRE RAISONNÉ | DES SCIENCES; | DES ARTS ET DES MÉTIERS, | PAR UNE SOCIETÉ DES GENS DE LETTRES. | mis en ordre & publié par M. DIDEROT | A PARIS, | BRIASSON | DAVID | LE BRETON | DURAND, | | AVEC APPROBATION ET PRIVILEGE DU ROY. 35 Bde [1751-1780]; 2°.

Wie kein anderes Werk hat die 1751 erschienene Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences, des artes et des métiers Geschichte gemacht. Dass sie sich zu einem lexikographischen Monumentalwerk ersten Ranges entwickelt hat, ist vor allem dem Vitalismus, der Hartnäckigkeit und nicht zuletzt dem kritischen Geist des französischen Aufklärers und Philosphen Denis Diderot (1713-1784) zu verdanken. Erst 1780 fand das Werk, das zu Entstehungszeiten vor allem durch seine aufklärerischen Ideen für europaweites Aufsehen sorgte, mit fünfunddreißig Prachtbänden in einer Auflage von 4.225 Exemplaren seinen Abschluss. Es folgten bei verschiedenen Verlegern in Frankreich, Italien und der Schweiz weitere Folio-, Quart- und Oktavausgaben, die sich bis 1789 mit 25.000 Exemplaren über ganz Europa ausbreiteten. Längst war die Encyclopédie zum Bestseller des Jahrhunderts geworden.

Dank des finanziellen Engagements Osnabrücker Mäzene konnte für die Bibliothek des Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit ein vollständiges und hervorragend erhaltenes Prachtexemplar der Erstausgabe der Encyclopédie erworben werden. Neben 17 Text-, fünf Supplement- und zwei Indexbänden ist diese Erstausgabe mit 11 kostbaren Tafelbänden ausgestattet, die über fast 3.000 formvollendete Kupfertafeln zu den Freien Künsten, zu den Naturwissenschaften und ganz besonders – und hier detailgenau – zu den Produktionsverfahren des Handwerks verfügen.

Die Aufwertung des Handwerks und der angewandten Wissenschaften ist ein Signal für ein neues Wissenschaftsverständnis, das in erster Linie auf die Praxis abzielt. Diesem Pragmatismus ist auch die alphabetische Anlage der Encyclopédie geschuldet. Das Lexikon der Aufkärung schreibt zur Encyclopédie: "Die enzyklopädische Erfassung und Präsentierung alles menschlichen Wissens in leicht fasslicher Form löst eine informationstechnologische Revolution von weitreichenden Folgen aus, die erst im Zeitalter elektronischer Datenbanken überboten wird."

Beate Mrohs

Gesamte Enzyklopaedie