Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


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Ex bello pax. Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Frieden

Vortragsreihe des IKFN im Wintersemester 2011/12

zum Plakat der Reihe

Dienstag, 25. Oktober 2011
Chirurgie und Wundärzte im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges
PD. Dr. Kay Jankrift, Universität Augsburg

Gegenstand des Vortrags ist die Frage nach der chirurgischen Praxis und der Wundarznei im Dreißigjährigen Krieg. Erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte der Flame Andreas Vesalius (1514-1564) Anatomie und Chirurgie aus ihrem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf erlöst. Auf den Schlachtfeldern Europas nutzten die Wundärzte in der Folgezeit jene neuen Erkenntnisse, um die Leiden zu lindern. Der Dreißigjährige Krieg mit seinen Grauen bot hierzu reichlich Gelegenheit. Selbst wenn der Chirurg den Verwundeten mit einer raschen Amputation vorerst rettete, blieb dennoch der allseits gefürchtete Wundbrand als weitere Lebensgefahr bestehen. Mittels zeitgenössischer Beispiele illustriert der Wissenschaftler Gestalt und Probleme der Wundarznei jener Zeit.

Beginn: 16 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp

 

Montag, 5. Dezember 2011
Wozu und zu welchem Ende studiert man den Dreißigjährigen als europäischen Krieg?
Prof. Dr. Georg Schmidt, Universität Jena

Georg Schmidt ist ein ausgewiesener Kenner der Verfassungsgeschichte des Römisch-Deutschen Reiches und durch Publikationen, wie etwa dem mittlerweile zum achten Mal aufgelegten Band »Der Dreißigjährige Krieg« aus der Reihe Beck-Wissen, als Experte für die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges bekannt. Als solcher wird er auch von einem breiteren Publikum geschätzt, wie beispielsweise jüngst zu lesen in einem Interview in einer Ausgabe von Spiegel-Geschichte zur »Ur-Katastrophe der Deutschen« – wie der Untertitel des Heftes lautet. Schmidts Vortrag wird sich mit der Kontroverse befassen, inwiefern der Dreißigjährige Krieg als europäischer oder deutscher Krieg zu betrachten ist und dabei auch die lange Forschungsgeschichte des Dreißigjährigen Krieges mit in den Blick nehmen.

Beginn: 14 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp

 

Montag, 16. Januar 2012
Diplomaten als politische Publizisten: Neue Forschungen zum Westfälischen Friedenskongress 1643-1649
Dr. Peter Arnold Heuser, Universität Bonn 

Der Westfälische Friedenskongress 1643–1649 ist der größte weltliche Gesandtenkongress der europäischen Frühneuzeit. Er versammelte in Münster und Osnabrück etwa 300 Diplomaten (Kongressbotschafter, Residenten, Agenten). Diese führten Gesandtschaften unterschiedlicher Größe an, die nahezu 200 Entsendermächte aus ganz Europa repräsentierten und um die Herstellung einer pax universalis im Abendland rangen. Das Editionsprojekt der Acta Pacis Westphalicae, ein Forschungsvorhaben der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, umfasst aktuell 45 Bände und macht den Westfälischen Friedenskongress zu dem besterschlossenen Friedenskongress der europäischen Neuzeit. Das Referat stellt das Editionsprojekt vor und weist auf innovative Forschungsmöglichkeiten hin, welche die Edition und das hinter ihr stehende Forschungsinstitut angehenden Historikern eröffnen. Exemplarisch richtet der Referent den Fokus auf die eindrucksvollen Erträge, welche die Kongressforschung für eine Geschichte der politischen Publizistik und der Medienpropaganda bereithält.

Beginn: 14 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp